Wie überwintern Tiere?
Tiere wenden unterschiedliche Strategien an, um durch den Winter zu kommen. Manche von ihnen halten „Winterschlaf”, einige „Winterruhe” und wieder andere fallen in eine sogenannte „Winterstarre”. Worin genau der Unterschied zwischen diesen drei Methoden besteht, warum und wohin sich die Tiere zurückziehen, was dabei in ihren Körpern passiert, wann genau Schlafenszeit ist und weshalb die Tiere nicht geweckt werden dürfen, erfahrt ihr hier.
Wie überwintern Tiere?
Wenn es kalt wird, die Nahrung knapp und die Tage immer kürzer, dann müssen sich alle freilebenden Tiere – außer Zugvögel, die in den warmen Süden fliegen – etwas überlegen, um erfolgreich zu überwintern.
Einige Tiere haben mit Hilfe von „Mutter Natur” einen genialen Plan entwickelt, um ohne Nahrung und ausreichend Sonne bis zum nächsten Frühling durchhalten zu können.
Die Rede ist vom „Winterschlaf”.
Was muss ein Winterschläfer tun?
Man unterscheidet zwischen „Winterschlaf”, „Winterruhe” und „Winterstarre”.
Um als „echter Winterschläfer” zu gelten, muss man Folgendes tun:
- die Körpertemperatur herabsenken,
- alle Körperfunktionen zurückfahren,
- keine Nahrung zu sich nehmen und
- von den eigenen Fettreserven leben.
Wer? Wo? Wann?
Zu den Tieren, die sich im Herbst genügend Vorrat „angefuttert” haben, gehören z. B. Igel, Fledermäuse, Feldhamster, Murmeltiere und Bären.
Sie ziehen sich in ihren unterirdischen Bau, ihre Höhle oder unter einen Laubhaufen zurück und schlafen – nicht durchgängig tief – von Oktober bis März.
Nur manchmal wachen sie auf, um ihr „Geschäft zu verrichten” oder die Schlafposition zu wechseln.
Wer hält Winterruhe?
Ein bisschen anders als bei den „Winterschläfern” läuft es bei den Dachsen, Maulwürfen, Waschbären oder Eichhörnchen, sie halten „Winterruhe”.
Im Gegensatz zu den Igeln, Fledermäusen oder Murmeltieren senken sie ihre Körpertemperatur nicht und verbrauchen daher auch in der Ruhephase weiter Energie.
Aus diesem Grund legen z. B. Eichhörnchen Nahrungsreserven an, die ihnen während der „Winterruhe” als „Essensvorrat” dienen.
Welche Tiere fallen in eine Winterstarre?
Allerdings gibt es auch Tiere, die ihren Körper nicht selbst erwärmen können und deren Körpertemperatur von den jeweiligen Außentemperaturen abhängig ist.
Zu ihnen gehören Amphibien, Reptilien und einige Fischarten, z. B. Wasserfrösche, Schildkröten, Maikäfer, Karpfen und Regenwürmer.
Sie werden als wechselwarme Tiere bezeichnet, die, wenn es kalt wird, in eine Starre fallen und erst mit der Sonne im Frühling wieder aufwachen.
Schlafen – ja oder nein?
Ob Tiere „Winterschlaf” oder „Winterruhe” halten und diese Phase auch wieder beenden, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Genauer gesagt ist es ein Zusammenspiel von Tageslänge, -temperaturen und hormonellen Veränderungen, die dazu führen, dass sich die Tiere Fettreserven „anfuttern”.
Sobald sich jedoch nur einer dieser Faktoren ändert, gehen die Tiere nicht mehr schlafen und müssen auf andere Weise versuchen, erfolgreich zu überwintern.
Tiere schlafen lassen!
Ganz ungefährlich ist der „Winterschlaf” für die Tiere allerdings nicht, denn das häufige Aufwachen stellt für sie eine Bedrohung dar, die wertvolle Energie kostet.
Manche Tiere, wie z. B. die Fledermaus, benötigen zum Aufwachen bis zu einer Stunde Zeit. Dabei verbrauchen sie wichtige körpereigene „Notreserven”, die ihnen eigentlich helfen sollen, den Winterschlaf zu überstehen.
Deshalb raten wir euch zum Schutz der „Winterschläfer”: Lasst die Tiere einfach schlafen!