Tiere im und am Wasser
Die Berliner Wasserbetriebe versorgen nicht nur die Berliner mit frischem Trinkwasser, sondern geben auch vielen Tieren ein Zuhause. Die Natur- und Wasserschutzgebiete Berlins erhalten und fördern die Artenvielfalt. Zum Beispiel leben Fledermäuse, Vögel und Schnecken, die sehr selten und daher geschützt sind, in den Gebieten rund um die Gebäude.
Klicke dich durch die 29 geschützten Tierarten und vielleicht entdeckst du ein seltenes Nagetier bei deinem nächsten Ausflug in die Natur!
Der Wespenbussard
Am liebsten isst der Wespenbussard Wespen und deren Puppen und Larven. Für die Nahrungsaufnahme hat er einige Besonderheiten: Um sich gegen Wespenstiche zu schützen, hat der Wespenbussard am Kopf sehr harte Federn. Wenig gekrümmte Krallen an den Füßen helfen ihm, die Larvennester der Wespen auszugraben.
Der 55 bis 60 Zentimeter große Greifvogel lebt im Spandauer Forst, wo er seine Nester auf hohen Bäumen baut.
Die Wechselkröte
Die Wechselkröte besitzt die Fähigkeit, ihre Grundfarbe zu ändern. Damit kann sie sich einer hellen oder dunklen Umgebung anpassen. Auffallend sind die grünen Flecken auf dem Rücken des Lurchs. So ist die acht bis neun Zentimeter große Kröte gut getarnt.
Sie lebt gerne in trockenen, warmen Gebieten mit sandigem Boden. Dazu gehören auch die Falkenberger Rieselfelder.
Die Wasserfledermaus
Ihrem Jagdverhalten verdankt die Wasserfledermaus ihren Namen. Nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche jagt sie Mücken und andere Insekten. Sehr geschickt fischt sie auch ins Wasser gefallene und auf der Wasseroberfläche treibende Insekten aus den Bächen und Teichen heraus.
Die Sandfilter der Wasserwerke Tegel und Friedrichshagen bieten der Fledermaus mit den großen, borstigen Füßen Schutz und Lebensraum.
Der Wachtelkönig
Der Wachtelkönig ist ein Einzelgänger und lebt gut versteckt im Gebiet des Tegeler Fließtals. Für seinen kleinen Körper hat der Vogel auffallend lange Beine. Beim Fliegen scheint er nicht so richtig zu wissen, was er mit den Beinen machen soll: Sie hängen einfach nur herunter.
Der Wachtelkönig ist kein eleganter Flieger, sondern wirkt dabei etwas unbeholfen. Trotzdem schafft er es, zum Überwintern bis ins südliche Afrika zu fliegen.
Die Trauerseeschwalbe
Die Trauerseeschwalbe lebt von April bis September am Rand von Gewässern des Tegeler Fließtals. Die Berliner Winterzeit verbringt der Zugvogel an den Küstengebieten von Südamerika, Südostasien und des südlichen Afrikas.
Wie alle Schwalben hat sie schlanke Flügel, mit denen sie schnell und gewandt fliegt. Der bis zu 26 Zentimeter große Vogel lebt gerne gesellig und ernährt sich von kleinen Fischen, Lurchen und Insekten. Ihre Nester legt sie an Gewässerrändern oder auf schwimmenden Blättern und im Schilf an.
Die Sperbergrasmücke
Hinter der Sperbergrasmücke versteckt sich überraschenderweise ein 16 bis 17 Zentimeter großer Singvogel. Nur zwischen Mai und August/September lebt der Vogel mit dem grauen Gefieder im Tegeler Fließtal.
Die Sperbergrasmücke ist ein Zugvogel und überwintert in Afrika. Ihre Leibspeisen sind Spinnen, Weichtiere wie zum Beispiel Schnecken, aber auch Beeren, Insekten und deren Larven.
Der Schwarzspecht
Mit bis zu 50 Zentimetern Länge und 75 Zentimetern Flügelspannweite ist der Schwarzspecht der größte europäische Specht. Wie alle Spechte baut er seine Brut- und Schlafhöhlen selber. Wenn du also seine verräterischen Laute („Tock, Tock, tock“) an einem Baumstamm hörst, bastelt er sich vielleicht gerade sein Schlafzimmer.
Der Specht hat natürlich ein schwarzes Gefieder, mit einer kleinen Ausnahme: Am Kopf gibt es ein paar knallrote Federn. Halte im Spandauer Forst und Tegeler Fließtal nach dem Schwarzspecht Ausschau!
Der Rotmilan
Der Rotmilan ist ein Greifvogel mit bräunlichem Gefieder. Auffällig sind seine langen, rost-braunen, breitgefächerten Schwanzfedern. Der Rotmilan wird bis zu 65 Zentimeter groß und die Spannweite seiner Flügel beträgt beachtliche 1,80 Meter.
Der Vogel erspäht seine Beute aus der Luft. Die Mäuse, Fische und Hamster im Tegeler Fließtal sollten also vorsichtig sein.
Die Rotbauchunke
Die Rotbauchunke ist stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Sie ist nur etwa fünf Zentimeter groß und gehört damit zu den kleinsten mitteleuropäischen Froschlurchen. Wie du dir vorstellen kannst, weist der Name auf die Farbe des Lurchs hin. Der Bauch ist schwarz-rot gefleckt und das ist überlebenswichtig. Denn damit verschreckt die Rotbauchunke ihre Fressfeinde.
Wenn du mutig bist, traust du dich aber bestimmt trotzdem in die Falkenberger Rieselfelder.
Der Neuntöter
Der Neuntöter ist ein ungefähr 17 Zentimeter großer Vogel. Als Zugvogel verbringt er nur ein paar Monate bei uns, die restliche Zeit in seinem warmen Winterquartier. Dazu tritt er im August/September seine lange Reise nach Afrika an.
Sein auffälliges Jagdverhalten führte zu seinem Namen: Der Neuntöter spießt seine Beute – zum Beispiel Käfer, Heuschrecken und kleine Mäuse - auf Dornen und Stacheln von Pflanzen auf. So schafft er sich im Spandauer Forst und Tegeler Fließtal Vorräte für schlechte Tage.
Der Moorfrosch
Der Moorfrosch lebt in Gebieten mit hohem Grundwasserstand. Moore und Feuchtgebiete, die das ganze Jahr über nass sind, sind für ihn ideal.
Die geschützte Froschart lebt in den Falkenberger Rieselfeldern, dem Spandauer Forst, der Fließwiese Ruhleben und im Tegeler Fließtal.
Der Moorfrosch ist zwischen fünf und sieben Zentimeter groß und hat einen braunen Rücken. Während der Paarungszeit passiert mit den Männchen etwas ganz Besonderes. Sie wechseln für einige Tage ihre Farbe von Braun in Blau.
Der Mittelspecht
Der Mittelspecht sieht dem Buntspecht sehr ähnlich, ist aber viel seltener.
Ein Mittelspecht hat auf dem Kopf auffallende rote Federn und wird bis zu 22 Zentimeter groß.
Der Vogel liebt sehr alte Laubbäume und lebt daher im Spandauer Forst. Beim Essen ist der Mittelspecht sehr anpassungsfähig: Er isst Larven, Samen, Nüsse, Raupen und Insekten.
Der Kranich
Der Kranich hat im Tegeler Fließtal sein Zuhause gefunden.
Der Vogel ist für seine Schönheit und seine spektakulären Balztänze berühmt. Der Kranich erreicht eine Größe von 1,10 bis 1,30 Meter, seine Beine und sein Hals sind besonders lang. Ab Mitte Oktober fliegen die Zugvögel Richtung Nordafrika.
Vielleicht kannst du sie am Himmel sehen und auch hören. Denn die Kraniche bilden einen auffälligen, keilförmigen Schwarm und machen trompetenartige Laute.
Die Knoblauchkröte
Die Knoblauchkröte wirst du im Spandauer Forst, in der Fließwiese Ruhleben und in den Falkenberger Rieselfeldern nicht unbedingt sehen, aber vielleicht riechen. Denn sie verdankt ihren Namen ihrer Abwehrreaktion auf gegnerische Attacken: Erschreckt sich dieser Froschlurch, so scheidet er eine Flüssigkeit aus, die nach Knoblauch riecht.
Tagsüber vergräbt sich die sechs bis sieben Zentimeter große Knoblauchkröte im Boden, während sie nachts Insekten zum Essen jagt.
Der Kammmolch
Der Kammmolch ist die größte heimische Molchart. Die Amphibien - oder auch Lurche - erreichen eine Länge von 10 bis 20 Zentimetern.
Zur Abwehr von Feinden setzt der Kammmolch unter anderem Schreckstellungen ein, bei denen er sich krümmt und die orangefarbene Unterseite zeigt.
Den Molch findet man in den Fließwiesen Ruhleben, den Falkenberger Rieselfeldern, im Tegeler Fließtal und im Spandauer Forst.
Der Hirschkäfer
Der Hirschkäfer ist sehr eindrucksvoll. Seinen Anblick im Spandauer Forst wirst du so schnell nicht mehr vergessen. Denn die Männchen tragen eine Art Hirschgeweih, daher auch der Name. Bei dem Geweih handelt es sich um den stark vergrößerten Oberkiefer. Diesen nutzt er aber nicht zur Nahrungsaufnahme, sondern bei Kämpfen um die Käferweibchen.
Der Hirschkäfer wird drei bis sieben Zentimeter groß und ernährt sich von Pflanzen- und Baumsäften.
Der Heldbock
Dieser streng geschützte Käfer wird auch Riesenbock oder Spießbock genannt. Er wird zwei bis fünf Zentimeter lang und hat auffallend lange Antennen am Kopf.
Der schwarze, schlanke Käfer ist nachts unterwegs. Tagsüber sucht er sich sonnige, aber versteckte Plätze in den Baumstämmen im Spandauer Forst. Dort legt er auch seine Larven ab.
Obwohl der Heldbock als Käfer nur ein bis zwei Monate lebt, braucht er von der Entwicklung vom Ei zur Larve und dann zum Käfer bis zu fünf Jahre.
Die Heidelerche
Im Spandauer Forst und Tegeler Fließtal trifft man auf die Heidelerche.
Sie sitzt als einzige Lerche zum Singen auf Bäumen. Und den Gesang solltest du dir nicht entgehen lassen. Er ist sehr schön und auch abwechslungsreich: bis zu 100 Strophen zwitschert die Heidelerche. Falls du sie nicht sofort an ihrem Gesang erkennst: Das Gefieder ist – abgesehen von dem weißen Bauch – dunkelbraun gefärbt.
Die Heidelerche gehört zu den „Kurzstrecken“-Zugvögeln, ihren Winter verbringt sie in Südeuropa.
Das Große Mausohr
Das Große Mausohr ist die größte Fledermausart Deutschlands.
Wenn diese Säugetiere fliegen, sind sie am Nachthimmel gut sichtbar. Denn mit gestreckten Flügeln ist die Fledermaus gut 40 Zentimeter breit. Damit ist sie fast so groß wie eine Taube.
Die Fledermaus mit den großen Ohren fühlt sich in den alten Sandfiltern der Wasserwerke Tegel und Friedrichshagen wohl. Auf ihrem Speiseplan stehen große Käfer und Nachtfalter.
Die Große Moosjungfer
Hinter dem Namen Große Moosjungfer versteckt sich eine Libelle. Diese kann zwischen 3,5 und 4,5 Zentimeter lang werden. Wenn sie ihre Flügel ausbreitet, ist die Große Moosjungfer bis zu 6,5 Zentimeter breit.
Die Libelle gilt als streng gefährdet und hält sich gerne an fischfreien, stillen Gewässer und Mooren auf. Deswegen ist sie auch im Spandauer Forst beheimatet. Vielleicht kannst du sie dort während ihrer kurzen Flugzeit von Mai bis Juli betrachten.
Die Fransenfledermaus
Der Name Fransenfledermaus geht auf feste, wie Fransen wirkende Härchen an der Schwanzflughaut zurück.
Wie alle Fledermäuse nutzt sie weniger die Augen zur Orientierung, sondern „sieht“ mit den Ohren. Sie stößt Ultraschallwellen aus und erkennt ihre Umgebung am zurückkehrenden Echo.
Die vier bis fünf Zentimeter großen Tiere besiedeln sowohl Baumhöhlen als auch Gebäude. Deswegen kann man sie nachts an den alten Sandfiltern der Wasserwerke Tegel und Friedrichshagen beobachten.
Der Fischotter
Der Fischotter fühlt sich sowohl im Wasser als auch an Land wohl. Kein Wunder also, dass die Marderart an den Ufern von Seen und Flüssen lebt. Auch im Spandauer Forst und im Tegeler Fließtal ist der Fischotter heimisch.
Vom Kopf bis zur Schwanzspitze kann er bis zu 1,40 Meter lang werden. Damit die Raubtiere mit dem braunen Fell noch schneller schwimmen können, haben sie Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen. Das ist selten bei Säugetieren!
Der Fischotter ernährt sich übrigens nicht nur von Fischen. Er frisst auch Lurche, Wasservögel und mehr.
Der Eisvogel
Der Eisvogel gilt als Beweis für gesunde Gewässer. Im Spandauer Forst und im Tegeler Fließtal kannst du dich auf die Suche nach dem wunderschönen Vogel machen.
Entweder du hältst nach einem besonders farbenprächtigen Vogel mit türkisfarbenen Federn an Kopf, Rücken und Flügeln und orangefarbenen Bauchfedern Ausschau. Oder du beobachtest die Gewässer: Wenn ein Vogel sehr schnell, steil und kopfüber ins Wasser stürzt, hast du einen Eisvogel entdeckt!
Das Braune Langohr
Wenn eine Fledermaus nach ihren Ohren benannt ist, hat das bestimmt etwas zu bedeuten! Wie der Name schon verrät, hat diese Fledermausart besonders lange Ohren. Die Ohren sind fast so groß wie der ganze Körper: vier Zentimeter.
Wenn das Braune Langohr seine Flügel ausbreitet, hat es eine Größe von bis zu 28 Zentimetern.
Raupen, Spinnen und Falter rund um die alten Sandfilter der Wasserwerke Tegel und Friedrichshagen sollten sich in Acht nehmen. Denn sie sind die Lieblingsspeisen dieser Fledermaus.
Der Biber
Der Biber ist das zweitgrößte Nagetier der Welt, er wird bis zu 1,40 Meter lang. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass du einen Biber im Spandauer Forst oder im Tegeler Fließtal beim Nagen beobachten kannst.
Mit seinen großen Zähnen kann er in einer Nacht bis zu 50 Zentimeter dicke Bäume fällen. Dabei hat er eine ganz besondere Technik: Die Baumstämme werden in Form einer Sanduhr abgenagt.
Der Zwergschnäpper
Der ungefähr elf Zentimeter große Zwergschnäpper sieht dem Rotkehlchen sehr ähnlich: Beide haben orange-rote Federn an der Brust. Der Zugvogel verlässt Europa im September, um in Indien zu überwintern.
Da er die oberen Stamm- und Kronenbereiche alter Bäume bewohnt, ist er nur selten zu sehen. Seinen lauten Reviergesang im Spandauer Forst und Tegeler Fließtal kannst du dagegen nicht überhören.
Foto: Chris Engelhardt
Die Schmale Windelschnecke
Die Schmale Windelschnecke kriecht in Berlin durchs Tegeler Fließtal. Genau wie die Bauchige Windelschnecke ist sie sehr winzig: zwei Millimeter. Man übersieht sie also meistens.
Die kleine Landschnecke mag nasse Wiesen und feuchtes Moor. Die Pflanzen dürfen aber nicht zu dicht sein, damit die Schnecke auf dem Boden noch genügend Sonne zum Wärmen abbekommt.
Die Bauchige Windelschnecke
Die Bauchige Windelschnecke ist eine sehr winzige Schnecke. Ihr Schneckenhaus hat meist nur eine Höhe von 2,5 Millimetern. Die Windelschnecke wird also meist übersehen, wenn sie sich mit ihrem Schleim an Gräsern festhält.
Der Winzling hat ein rötlichbraun gefärbtes, glänzendes Gehäuse und ist nachtaktiv. Die Bauchige Windelschnecke lebt in den Uferzonen von Seen und in Sümpfen.
Foto: Gilles San Martin
Der Eremit
Der Eremit wird auch Juchtenkäfer genannt – wegen seines Geruchs. Denn der zwei bis drei Zentimeter große Käfer riecht nach Juchtenleder (Rindsleder).
Der Eremit lebt sehr zurückgezogen in Baumhöhlen. Dabei bevorzugt er Laubbäume, wie zum Beispiel Eichen und Weiden. Dieser Käfer kann zwar auch fliegen, ist aber eher etwas faul. In seinem ganzen Leben fliegt er höchstens ein paar Kilometer.
Vielleicht findet man ihn deswegen nur in Europa – und natürlich auch im Spandauer Forst.
Ein gutes Werk im Wasserwerk
Paula besucht das Wasserwerk Friedrichshagen und trifft dabei auf die Fledermaus Fridolin. Von ihm erfährt unsere Ente, was Artenschutz ist und wie sich die Berliner Wasserbetriebe für Artenvielfalt einsetzen.
Gesamtlänge: 5:50 Minuten