Das Leben in der Wüste
Spärliche Vegetation
Die Vegetation in der Wüste ist sehr spärlich. Nur etwa ein Viertel aller Wüstenflächen sind bewachsen.
Nur sehr angepasste Sträucher, Gräser und bestimmte tiefwurzelnde Bäume wie zum Beispiel Akazien können bei den extremen Witterungsbedingungen überleben.
Man unterscheidet wassersparende, wasserspeichernde und unterirdisch überdauernde Pflanzen sowie Pflanzen mit kurzer Vegetationszeit.
Klippschliefer
Klippschliefer leben in den felsigen Gebieten Afrikas und Westasiens. Sie sind etwa so groß wie Kaninchen und wiegen 2 bis 4,5 Kilogramm (kg).
Sie sind Pflanzenfresser, die genug Flüssigkeit aus der Nahrung ziehen. Daher müssen Klippschliefer nicht trinken. Wenn Wasser in der Nähe ist, stillen sie aber trotzdem ihren Durst.
Wüstenfuchs
Der Wüstenfuchs oder auch Fennek genannt ist der kleinste Windhund der Welt. Er lebt in den Sandwüsten Nordafrikas und hat sich großartig an das dort herrschende Wüstenklima angepasst. So dienen zum Beispiel die großen Ohren der Wärmeregulierung.
Die kleine Fuchsart muss in freier Wildbahn nichts trinken. Das für ihren Organismus nötige Wasser gewinnen die Tiere wahrscheinlich aus den flüssigen Komponenten ihrer Nahrung oder durch Oxidation von in ihr enthaltenem Wasserstoff.
Skorpion
Skorpione leben in den Tropen und Subtropen, Wüsten und Halbwüsten der Erde. Es gibt 1400 bekannte Arten. Sie leben vorwiegend in sandigen oder steinigen Böden oder in Bodennähe.
Da ihr Ruhestoffwechsel kaum Energie verbraucht, sind viele Arten in der Lage, lange Zeit ohne Nahrung auszukommen - einige sogar über ein Jahr.
Wüstenvolk: Die Tuareg
Das Berbervolk lebt in Afrika in den Wüsten Sahara und Sahel auf dem Gebiet der heutigen Staaten Mali, Algerien, Niger, Libyen, Burkina Faso und Marokko.
Das Volk der Tuareg zählt etwa eine Million Menschen, die nomadisch miteinander leben. Mittlerweile sind aber viele Tuareg auch sesshaft geworden.
Jurte - die mobilen Häuser der Nomaden
Um beweglich zu sein, müssen bei den Nomaden die Unterkünfte gut auf- und abbaubar sein. Daher leben die Nomaden häufig in Zelten, sogenannten Jurten.
Bei den Tuareg sind die Jurten aus Matten oder Lederhäuten. Mit Lastentieren wird der gesamte Hausstand beim Weiterzug durch die Wüste transportiert.
Oase - Vegetationsfleck in der Wüste
Eine Oase liegt üblicherweise an einer Quelle, einer Wasserstelle oder einem Wadi.
Die Beschaffenheit und Größe einer Oase kann sehr unterschiedlich sein. Das Spektrum reicht von sehr kleinen Wasserstellen bis zu ganzen Städten, die an Oasen erbaut wurden.
Leben in Trockenräumen
Wenn du dir eine Wüste vorstellst, hast du schnell riesige Berge von Sand oder trockenes Gestein vor Augen, ohne jegliche Form von Leben. Tatsächlich sind viele Wüsten sehr lebensunfreundlich, dennoch gibt es auch hier Ausnahmen.
Pflanzen
Nur ein kleiner Teil der Wüsten ist bewachsen. Diese Pflanzen haben sich den extrem trockenen Bedingungen angepasst. Viele können daher sehr gut Wasser speichern oder brauchen nur sehr wenig davon. Manche Kakteenarten können zum Beispiel das Wasser bis zu zehn Monate speichern. Viele Pflanzen können ihre Samen auch über längere Trockenphasen im Boden lagern. Häufig reicht dann eine kurze Regenzeit, um die Wüste zum „Erblühen“ zu bringen.
Tiere
Brennend heiß oder eisig kalt: Viele Tierarten haben sich den schwierigen Lebensbedingungen in der Wüste sehr gut angepasst. Äthiopischer Wüstenigel, Klapperschlange, Wolf, Kamel, Ziege und Skorpion sind z. B. perfekt auf das Leben in der Trockenwüste eingestellt. Der Äthiopische Wüstenigel hält bei großer Hitze einen „Sommerschlaf“, um Energie zu sparen.
In der Eiswüste leben unter anderem Pinguine und Eisbären. Pinguine sind vor der extremen Kälte mit einer zwei bis drei Zentimeter dicken Fettschicht, über der sich drei wasserdichte Schichten Federn befinden, geschützt.
Menschen
Für Menschen, die in Wüsten leben, gibt es verschiedene Lebensformen. Nomaden zum Beispiel sind nicht sesshaft und ziehen mit ihren Herden immer wieder dorthin weiter, wo es Wasser und Futter für die Tiere gibt. Sie wohnen in Zelten, die in West- und Zentralasien als Jurten bezeichnet werden, oder in Höhlen. Andere Wüstenbewohner leben in Oasensiedlungen, in denen es Wasser und damit auch Pflanzenwachstum gibt.
Die Oase
Aber wie kommt das Wasser in die Oase?
Unter der Oase befinden sich verschiedene Bodenschichten. Die wasserführende Schicht liegt direkt unter der Erde, auf der sich die Menschen bewegen und Pflanzen anbauen.
Entweder wird dieses Trinkwasser mit normalen Ziehbrunnen, heute schon mit Motorpumpen, an die Oberfläche befördert oder es steht unter einem so hohen Druck, dass es mit Hilfe von sogenannten artesischen Brunnen nach oben gelangt. Das sind Bohrungen oder Schächte, durch die das Grundwasser durch seinen natürlichen Druck an die Oberfläche „schießt“. Seine gerechte und sparsame Verteilung wird von Wasserwächtern kontrolliert, die auch die Bezahlung durch die Bauern überwachen. In den Oasen gelangt es dann über ein ausgeklügeltes Kanalsystem auf die Felder.
Andere Oasen befinden sich unmittelbar an Flüssen, bekanntestes Beispiel ist der Nil. Entlang dieses längsten Flusses Afrikas haben sich auf beiden Seiten dank der Kanalsysteme fruchtbare Felder ausgebreitet, hinter denen sich die Ortschaften der Nilbewohner befinden. Unmittelbar dahinter beginnt wieder die riesige Wüste.