El Niño
Überschwemmungen
Durch die starke Erwärmung des Meerwassers vor der südamerikanischen Küste steigt feuchte Luft auf und sorgt für heftige Niederschläge. Es kommt zu Überschwemmungen entlang der Küste Südamerikas bis hin zur nordamerikanischen Westküste.
Wirbelstürme
Wegen der warmen Wassermassen entstehen auch Wirbelstürme und Hurrikans, zum Beispiel vor der Küste Mexikos.
Trockenheit
An der Ostküste Südostasiens und in anderen Erdregionen, wie zum Beispiel Afrika aber bilden sich absinkende Luftmassen, die zu starker Trockenheit und Dürre führen. Es entstehen Buschfeuer und riesige Waldbrände.
Nahrungskette in Gefahr
Durch die Erwärmung des Meerwassers kommt es vor der peruanischen Küste außerdem zu einem Absterben des Planktons. Fische finden nichts mehr zu fressen und wandern ab, Robben finden keine Nahrung mehr und sterben. Die empfindlichen Korallenriffe im Meer leiden unter den erhöhten Wassertemperaturen. Da die Menschen vor der Küste Perus hauptsächlich von der Fischerei leben, wird auch ihnen die Lebensgrundlage entzogen und die Nahrungskette ist in Gefahr.
Was ist El Niño?
Alle paar Jahre macht „El Niño“ mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam: El Niño ist ein natürliches Klimaphänomen, das in der Regel alle zwei bis acht Jahre in Erscheinung tritt – sehr häufig um die Weihnachtszeit herum (daher auch der Name: spanisch „das Christuskind“). Es hat meist katastrophale Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen und ist daher sehr gefürchtet.
Entstehung von El Niño
El Niño entsteht im Pazifikraum zwischen der Westküste Südamerikas und der Ostküste Asiens (Australien, Indonesien). Hier gibt es Winde, die in verschiedene Richtungen zirkulieren: Die Passatwinde. Sie entstehen durch ein Hochdruckgebiet vor der südamerikanischen Westküste und einem Tiefdruckgebiet vor der südasiatischen Ostküste. In „normalen“ Jahren sorgen die starken Passatwinde durch das Verschieben von Oberflächenwasser dafür, dass sich in diesem Pazifikraum kalte und warme Meeresströmungen im Kreislauf bewegen. Die kalte, nährstoffreiche Meeresströmung, die sich dadurch vor der Küste Südamerikas befindet, wird „Humboldtstrom“ genannt und sorgt für ein ausgeglichenes Klima im Meer. Das warme Meerwasser lässt Plankton und viele andere Nährstoffe verenden und verschlechtert somit die Lebensgrundlage für die Tierwelt in den Meeren. Dieses Phänomen erstreckt sich über die gesamte Südhalbkugel.
In einem „El Niño Jahr“ geschieht nun Folgendes:
- In der heißesten Jahreszeit Südamerikas, also der Weihnachtszeit, wird das stabile Hochdruckgebiet deutlich schwächer oder bricht zusammen. Dadurch lassen die Passatwinde stark nach oder kommen zum Erliegen.
- Nun verändern sich auch die Meeresströmungen: Der Humboldtstrom wird abgeleitet, dadurch wird die obere Wasserschicht nicht mehr mit dem kühlen Tiefenwasser durchmischt und das Meerwasser vor der Küste Südamerikas erwärmt sich sehr stark.