Cyanobakterien
Algenblüte
Dass sich Cyanobakterien zu stark vermehren, sieht man manchmal daran, dass das Wasser anfängt zu „blühen".
Baden verboten?!
Cyanobakterien können Substanzen ausscheiden, die toxisch, also giftig, wirken. Manchmal gibt es tatsächlich Warnungen, in bestimmten Seen nicht zu baden.
Cyanobakterien
Cyanobakterien sind spannende Lebewesen: Sie können nämlich – wie die Pflanzen – Photosynthese betreiben. Andererseits haben sie keinen echten Zellkern und werden daher, wie der Name es schon sagt, zu den Bakterien gezählt. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Licht als Energiequelle zu nutzen, gehören sie zu den phototrophen Bakterien.
Der Lebensraum
Cyanobakterien zählen zu den ältesten Lebensformen überhaupt! Schon vor über 2 Milliarden Jahren soll es sie auf der Erde gegeben haben. Ihre Photosynthese und die damit verbundene Sauerstoffproduktion war eine wichtige Grundlage dafür, dass überhaupt Leben entstehen konnte.
Heute sind Cyanobakterien als Einzeller, Zellkolonien oder als verzweigte oder unverzweigte Fäden in vielen Lebensräumen zu finden (Ausnahme: Luft). Sie können sich sehr gut extremen Lebensräumen anpassen: Es gibt sie in der Arktis oder in heißen Quellen, in Wüsten oder Salzseen. Sie leben vor allem aber in den meisten Gewässern. Dort schwimmen sie im Phytoplankton – das sind die im Wasser schwebenden pflanzlichen Kleinstlebewesen. Häufig spricht man von „Blaualgen", wobei das nicht ganz stimmt. Zwar weisen einige Arten einen bestimmten Farbstoff auf, der sie blau-grün schimmern lässt. Das trifft aber nicht auf alle Cyanobakterien zu.
Die Probleme
In den Gewässern jedenfalls führen sie Photosynthese durch und produzieren dabei Sauerstoff. Das ist zunächst eine wichtige Aufgabe im Stoffkreislauf.
Problematisch wird es, wenn die Cyanobakterien sich zu stark vermehren, weil zu viele Nährstoffe in einem Gewässer vorhanden sind und/oder die Wassertemperatur recht hoch ist. Optisch sieht man das manchmal daran, dass das Wasser anfängt zu „blühen" (daher auch der Begriff „Algenblüte").
Durch das vermehrte Wachstum treten zwei Probleme auf:
1. Wenn die Unmengen an Cyanobakterien dann absterben, werden sie mikrobiologisch abgebaut, wozu sehr viel Sauerstoff benötigt wird. Dieser fehlt dann im normalen Kreislauf. Es kann zur Eutrophierung des Sees kommen.
2. Cyanobakterien können Substanzen ausscheiden, die toxisch, also giftig, wirken. Manchmal gibt es tatsächlich Warnungen, in bestimmten Seen nicht zu baden. Allerdings wird der sichtbare Algenteppich an der Oberfläche die meisten Menschen sowieso davon abhalten. Für Kinder kann es allerdings gefährlich werden, wenn sie beim Schwimmen Toxine durch Verschlucken von Wasser aufnehmen.