Wasserkraft ist nach der traditionellen Nutzung von Biomasse, die wichtigste regenerative Energiequelle. Weltweit werden etwa 16 Prozent des benötigten Stroms aus Wasserkraft erzeugt. Allerdings schwankt der Anteil von aus Wasserkraft erzeugtem Strom in den einzelnen Staaten erheblich. Das liegt an den natürlichen geographischen Gegebenheiten. Im globalen Vergleich (2012) stammen die höchsten Strommengen aus Wasserkraft aus China (864 TWh), Brasilien (441 TWh), Kanada (376 TWh), USA (277 TWh), Russland 155 (TWH), Norwegen (143 TWh) und Indien (116 TWh). In Europa sind Norwegen und Island besonders begünstigte Länder, die ihren Strombedarf fast vollständig aus Wasserkraft decken können. In Luxemburg, Österreich, Italien, Schweiz und Schweden stammen über 50 Prozent des erzeugten Stroms aus dieser erneuerbaren Energiequelle.
In Deutschland liegt der Anteil an Strom, der aus Wasserkraft gewonnen wird, mit 3,6 Prozent sehr niedrig. In bergigen Ländern kann die Wasserkraft deutlich besser genutzt werden. In Deutschland finden sich günstige Bedingungen für die Wasserkraftnutzung in den abfluss- und gefällereichen Regionen der Mittelgebirge, der Voralpen und Alpen sowie an allen größeren Flüssen. Über 80 Prozent des Wasserkraftstroms werden daher im Süden Deutschlands in Bayern und Baden-Württemberg erzeugt. Etwa 86 Prozent des gesamten Potenzials an großen Wasserkraftanlagen liegt an nur neun großen Flüssen vor: Inn, Rhein, Donau, Isar, Lech, Mosel, Main, Neckar und Iller. Die Spree wäre z.B. ungeeignet.